„Schafe gehören zu den schwer zu hütenden Tieren. Aufgrund ihres dicken Fells sind Schafe sehr unempfindlich gegenüber Strom. Damit das Schaf auch durch die dicke Wolle noch ausreichenden Hautkontakt mit dem Elektrozaun erfährt, sollte bevorzugt Weidezaunlitze oder verzinkter Draht mit einer hohen Leitfähigkeit verwendet werden. Für kurze, unkomplizierte Einzäunungen ist unser oranges Schafsnetz (Art. Nr. 27202) mit 14 standfesten Kunststoffpfählen sehr gut geeignet. Für längere Zäune oder schwieriges Gelände empfehlen wir Ihnen das Schafsnetz Kombinetz Art. Nr. 27193. Die sehr gute Leitfähigkeit sichert eine optimale Hütesicherheit auch über lange Zaunstrecken.“ (www.weidezaun-info.de)
Schafe gehören zu den schwer zu hütenden Tieren. Und wenn man seine Ruhe haben möchte, dann muss man schon einen Zaun um sie machen. Der ist ja auch dann sehr nützlich, wenn den Schafen von außen Gefahr droht.
Ich bin der gute Hirte. Der gute Hirte lässt sein Leben für die Schafe. Der Mietling aber, der nicht Hirte ist, dem die Schafe nicht gehören, sieht den Wolf kommen und verlässt die Schafe und flieht – und der Wolf stürzt sich auf die Schafe und zerstreut sie- denn er ist ein Mietling und kümmert sich nicht um die Schafe. Ich bin der gute Hirte und kenne die Meinen und die Meinen kennen mich, wie mich mein Vater kennt und ich kenne den Vater. Und ich lasse mein Leben für die Schafe. Und ich habe noch andere Schafe, die sind nicht aus diesem Stall; auch sie muss ich herführen, und sie werden meine Stimme hören, und es wird eine Herde und ein Hirte werden. (Joh 10, 11-16)
Jesus spricht von Hirten und Schafen. Zu der Zeit, als diese Worte aufgeschrieben wurden, konnte damit jeder etwas anfangen. Schafe und Wölfe, die Sinnbilder friedlicher Existenz und äußerer Bedrohung, liefen den Menschen praktisch vor den Füßen herum. Schon lange vor Jesus und lange, bevor Johannes ihm diese Worte in den Mund gelegt hat, haben Menschen diese Realität aber auch übertragen und sie als Bilder ausgemalt. „Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln“: Der gute Hirte ist im 23. Psalm zum Sinnbild für Gottes Güte geworden.
Die prophetische Tradition kennt aber auch den Vorwurf an die „schlechten Hirten“ des Volkes Israel, and die, die Jesus Mietlinge nennen würde: „Wehe den Hirten Israels, die sich selbst weiden! Sollen die Hirten nicht die Herde weiden? “ (Ez 34,2)
Ja, natürlich sollen sie das. Und sie sollen dabei nicht zuerst auf den Vorteil sehen, den sie daraus ziehen können, auf das Fett und die Wolle und den Braten. Das ändert sich nicht, über die Zeiten und Orte hinweg. Eine gute Regierung, das sind Hirten, die zuerst nach der Herde fragen, statt sich selbst zu weiden. Und danach sehnen sich Menschen zu allen Zeiten an allen Orten. Sie mögen ja Schafe sein, aber sie haben einen guten Instinkt dafür, was ihre Hirten wirklich interessiert. Es ist gefährlich, wenn Menschen das Gefühl bekommen, dass es niemanden gibt, der nach ihnen fragt oder sie sucht. Sie werden dann empfänglich für eine bestimmte Art von Hirten, die ihnen genau das versprechen: Dass es zuerst um sie geht und nur um sie, um Amerika, Frankreich, Großbritannien oder Deutschland zuerst und über alles. Wölfe im Hirtenpelz versprechen so etwas. Und was daraus entstehen kann, wissen wir aus unserer Geschichte. In der kommenden Woche erinnern wir uns an das Ende des Zweiten Weltkriegs vor 80 Jahren und an das, was für ein Leid er über unser Land und über ganz Europa gebracht hat.
Die Sehnsucht nach guten Hirten ist groß. Auch in unserer Zeit und in unserer Gesellschaft. Wahrscheinlich deshalb sind zwei Typen von Politikern populär: Einmal die, die sich ganz verständnisvoll-kuschelig geben und so, als seien sie im Prinzip auch nur ein Schaf. Und die harten Hirten, die Stock und Zäune lieben, Abgrenzung und Sicherheit.Mit keinem der beiden Typen von Hirten wird die Herde glücklich. Denn die Herde weiden, heißt: Das Schwache stärken, das Kranke heilen, das Verwundete Verbinden, das Verirrte zurückholen und das Starke behüten. (vgl. Ez 34, 4). Ein guter Hirte ist kein Teil der Herde. Er läuft nicht einfach mit. Er weiß um seine Verantwortung und um seine Aufgaben.
Aber er geht nicht mit seinem Stock vorweg oder schreit nach einem Zaun, der ihm die Arbeit abnimmt. Gute Hirten wissen: Der einzig verlässliche Schutz für die Herde bin ich. Sie gehen immer hinter ihrer Herde, damit sie alle im Blick behalten. Vor allem die, die drohen, auf der Strecke zu bleiben. Und Hirten knien sich oft hin. Sie scheuen sich weder vor Dreck noch vor Blut und geben keines der ihnen anvertrauten Schafe achselzuckend verloren.
Jesus verspricht allen, die ihm zuhören, dass er der gute Hirte ist. Einer, der sein Leben lässt für die Schafe. Von diesem guten Hirten siehst du nicht nur den Rücken, weil er immer vorne voran geht. Dem guten Hirten siehst du ins Gesicht, wenn du den Weg verloren hast und nicht weiterweißt. Dann musst du dich nur kurz nach ihm umdrehen, denn du weißt ja: Er ist doch da. Er ist hinter dir, mit Stecken und Stab, um dich zu behüten. Sieh ihn an und dann kannst du getrost weitergehen.
Das ist das Geheimnis des Hirtenamtes: Geduldig und zuverlässig hinter den anvertrauten Schafen zu bleiben, damit sie ihren eigenen Weg finden können. Das Verlorene suchen, das Verirrte zurückbringen, das Verwundete verbinden und das Schwache stärken. Aber auch das Starke behüten. Ein Hirte darf sich nicht scheuen, sich hinzuknien zu seinen Schafen. Er hilft ihnen auf, dass sie auf die Beine kommen. Aber sie sollen selbst ihren Weg finden. Und wenn es gut geht, dann entdecken die Schafe ihre eigenen Hirtenqualitäten. Denn wenn sie jemand haben, den nach ihnen fragt und sie sucht, dann können sie das auch für andere tun.
Ein Hirtenleben ist ein Leben hinter der Herde, in dem Staub, den sie manchmal aufwirbelt, mit ihrem auch nicht immer wohltönenden Blöken ständig im Ohr. Und es lässt sich in einem Hirtenleben auch nicht vermeiden, in das eine oder andere Häufchen hineinzutreten. Manchmal wünscht man sich aus tiefstem Herzen einen Zaun mit guter Leitfähigkeit für all diese Schafe. Damit mal Ruhe ist. Aber die gute Leitfähigkeit, die muss der Hirte selber haben.
Und dann wird dem guten Hirten viel geschenkt: Die grünen Weiden und das Hüpfen der jungen Lämmer im Frühling. Die Momente, wo es alle in die gleiche Richtung zieht und das Geräusch, das man hört, wenn alles Blöken verstummt ist: Zufriedenes Rupfen an grünem Gras, der Wind in den Blättern der Bäume. Und die große Stille unter einem hohen Himmel.